Die Geschichte unserer Schule

Die Vorgeschichte

Im 2. Weltkrieg wurden von 1939-45 die meisten Schulen Kölns zerstört, der Rest mehr oder weniger stark beschädigt. Das Schulgebäude in der Annastr. In Köln Raderberg konnte nach 1945 soweit aufgebaut und hergerichtet werden, dass für die Kinder der Vororte Raderberg, Raderthal, Bayenthal und Marienburg eine Unterrichtsmöglichkeit geschaffen wurde. Hier wurden rund 1700 Kinder beider Konfessionen unterrichtet. Es bestanden 3 Systeme: eine katholische Mädchenschule, eine Katholische Jungenschule und eine evangelische Schule für Jungen und Mädchen. Letztere war zahlenmäßig die kleinste Schule.
Für 38 Klassen waren nur 21 Unterrichtsräume vorhanden und dies erst ab 1954/55. So ergab sich zwangsläufig der Schichtunterricht, der täglich von 8.00-17.40 Uhr dauerte. Die damit verbundenen unterrichtlichen, erzieherischen und organisatorischen Schwierigkeiten lasteten auf Kindern, Lehrern und Eltern. Im Hinblick auf diese Schulverhältinsse ist es vorstellbar, welche Freude bei Eltern, Lehrern und Schülern herrschte, als der Schulneubau in der Cäsarstr. endlich erstellt werden sollte. Die Mittel dafür wurden vom Land NRW und von der Stadt Köln aufgebracht.

Die Bauzeit

Im Juni 1954 begannen die Bauarbeiten. Der Entwurf für die Schule stammt von den Architekten Walter und Wolf Reitz. Am Freitag, den 3.12.54, konnte das Richtfest gefeiert werden. Herr Architekt Walter Reitz erläuterte bei dieser Gelegenheit vor Vertretern der Stadt, der Schule und der Eltern seine Konzeption. Vor allem beeindruckten die großen Fenster, die 5 großen Ausgänge, die zum Schulhof führen und so ein schnelles Hinein- und
Hinausgehen der Klassen gewährleisten, und der lange Pausengang, der den Kindern auch bei Regen das Draußensein ermöglicht.
Zu dieser Zeit war noch nicht klar, welches System nach Vollendung des Baus in die Schule einziehen sollte (eine zweizügige Volksschule mit acht Jungen- und acht Mädchenjahrgängen konnte hier nur schwer eingerichtete werden, da die Schule nur über 9 Klassenräume verfügt).
Bereits im Januar 1955 wurde Herr Hübinger vom Schulamt als Rektor der neuen Schule beauftragt. Er musste sich in dieser Zeit auch um die Arbeiten im Bau kümmern, konnte sich so aber auch einschalten, wenn die Farbtöne im Haus festgelegt werden sollten und erreichen, dass viele Anlagen im Haus so ausgeführt wurden, dass sie den Zwecken einer Schule besser dienen konnten. Die geplante Vollendung des Baus bis Ostern 1955 konnte nicht eingehalten werden, da der Winter 1954/55 lange Frostperioden brachte. Im Frühjahr 1955 starb der eigentliche Erbauer der Schule, Herr Walter Reitz. Sein Sohn, Wolf Reitz, setzte das Werk seines Vaters fort.
Die Termine für den Einzug wurden mehrfach verschoben: Fertigstellung am 15.5.55, dann am 1.6.55 und schließlich am 1.7.55. Da auch der letzte Termin nicht eingehalten werden konnte, wurde die Eröffnung der Schule auf die Zeit nach den Sommerferien verschoben. Inzwischen wurden die Erziehungsberechtigen der Vororte Bayenthal und Marienburg aufgefordert, über die Art der neuen Schule in der Cäsarstraße abzustimmen (katholische Schule, evangelische Schule oder Gemeinschaftsschule). Die Abstimmung ergab die eindeutige Entscheidung für die katholische Bekenntnisschule. Inzwischen wurde der Bau der Schule fertiggestellt. Im Kölner Stadtanzeiger war am 16.9.55 zu lesen: „Als neulich ein Schulfachmann aus dem englischen Erziehungsministerium im Verlauf seiner Studienreise durch die Bundesrepublik auch die neue Volksschule an der Cäsarstraße besichtigte, äußerte er, dies sei der schönste Volksschulbau, den er während seiner Deutschlandfahrt gesehen habe.“

Die Eröffnungsfeier (7.10.1955)

Die neuen Schülerinnen und Schüler, die in die Schule an der Cäsarstraße einzogen, kamen aus der katholischen Mädchenschule, der katholischen Jungenschule und der gemischten evangelischen Schule Annastraße. Der neue Schulleiter der katholischen Schule Cäsarstraße wurde Herr Hübinger. Die Schule umfasste 12 Klassen katholischer Kinder und 3 Klassen evangelischer Kinder, insgesamt waren es 474 Kinder. Da nur 11
Klassenräume und 1 Mehrzweckraum zur Verfügung standen, wurde für einen Teil der katholischen Schüler auch Unterricht am Nachmittag erforderlich. Diese Tatsache wurde bei einer neu erbauten Schule als wenig erfreulich aufgefasst. Eine feierliche Eröffnungsfeier fand am 07. Oktober 1955 statt. Mädchen und Jungen der Schule gaben der Feier durch Chöre und Rezitationen einen würdigen Rahmen. In einer feierlichen Ansprache bekam Rektor Hübinger von dem Beigeordneteten für das Schulwesen Johannes Giesberts den Schulschlüssel überreicht.

Die ersten Schuljahre (1956-1960)

Der erste Martinszug
Am 10.11.1956 ging zum ersten Mal ein Martinszug von der Schule aus durch Bayenthal und Marienburg. Im Zug schritt ein St. Martin begleitet von Herolden, zwei Gänseliesel gingen zu beiden Seiten eines Gänsewagens mit 10 Gänsen und 25 Enten. Diese wurden am Ende des Zuges verlost und an die Gewinner ausgegeben. Zwei Musikkapellen sorgten für die stete Ermunterung.


Die erste Karnevalssitzung

Am 18.02.1958 fand eine erste Karnevalssitzung in der Halle der Schule statt. Alle Kinder waren kostümiert. Die Büttenredner brachten in Reden und Liedern viel Fröhliches, auch aus dem Schulleben und ein Junge spielte auf dem Akkordeon. Die kleinen Redner und Sänger wurden mit „Kölle Alaaf“ oder „Raketen“ belohnt.

Ein neuer Schulleiter
Am 17.12.59 wählte der Hauptausschuss des Rates der Stadt Köln Rektor Hans-Josef Hübinger zum Stadtschulrat. Am 08.01.60 übergab Rektor Hübinger die Leitung der Schule daher vorrübergehend an Konrektorin Maria Winkel. Mit Beginn des Schuljahres 1960/61 übernahm Rektor Tonner die Leitung der Schule.

Der erste Förderverein Kölns!
Ein Novum in der Geschichte Kölns: in der Volksschule Cäsarstraße wurde eine „Vereinigung zur Förderung einer Volksschule“ gegründet, also ein Förderverein!

Die 60er Jahre

Erstmals wurden im Schuljahr 1961/62 die beiden ersten Klassen des katholischen Zweigs als gemischte Klassen von Jungen und Mädchen eingerichtet, um annähernd gleiche Klassenstärken zu bekommen. Die Klassenstärke aller Klassen der Schule betrug etwa 40 Kinder.
Gründung der evangelischen Volksschule Cäsarstraße 1962/63: Die langjährigen Bemühungen der evangelischen Eltern, im Schulbezirk eine eigene evangelische Volksschule einzurichten, hatten Erfolg.
Ab Beginn des Schuljahres 1963/64 wurde die Evangelische Volksschule Cäsarstraße zunächst mit vier Grundschulklassen eingerichtet. Frau Irene Günter übernahm die Schulleitung. Zwei Klassenräume und ein Dienstzimmer der Katholischen Schule wurden der Evangelischen Schule überlassen. Darüber hinaus wurde mit dem Bau von sogenannten „Fliegenden Klassenzimmern“ an der verlängerten Schillerstraße auf dem Gelände der projektierten Evangelischen Volksschule Bayenthal begonnen.

Die Heinzelmännchen

Zur Entlassfeier des Schuljahres 1963/64 wurde ein musikalisches Spiel von den „Heinzelmännchen zu Köln“ aufgeführt.

Die besten Schülerlotsen NRWs
Im Jahr 1965 bekam die Schule den Wanderpreis für Schülerlotsen für ein Jahr feierlich überreicht; sie stellte bereits zum dritten Mal den besten Schülerlotsen NRWs. Das Verdienst für diese Erfolge trifft in erster Linie Herrn Josef Weigand, den Lehrer der Abschlussklasse.

Veränderungen
Die Neuanmeldungen im Jahre 1965/66 waren ungewöhnlich zahlreich (nahezu 100 Mädchen und Jungen). Aus diesem Grund wurden zwei erste Klassen gegründet (1a und 1b). Die älteren Kinder wurden in den Klassen 2, 2/3, 3, 4a, 4b, 5/6, 6/7/8a und 6/7/8b unterrichtet. In den Oberstufenklassen wurde stark differenzierter Unterricht erteilt.
Eine neue Regelung der Stadt Köln sah nun vor, dass die Oberstufenklassen der Volksschulen ab Ostern 1966 zu reinen Jahrgangsklassen zusammengelegt werden sollen. Für die KVS Cäsarstraße bedeutete dies, die Kinder der 7. und 8. Schuljahre mussten zur benachbarten KVS Annastraße wechseln. Somit wurden an der KVS Cäsarstraße ab Ostern 1966 lediglich die Schuljahre 1-6 unterrichtet.

Besuch des Kölner Dreigestirns
Ein besonderes Ereignis war im Jahre 1968 der Besuch des Kölner Dreigestirns, Prinz, Bauer und Jungfrau in unserer Schule. Anlass des Besuchs war u.a. die Tatsache, dass die Kinder des diesjährigen Prinzen, Herr Dr. Welker, unsere Schule besuchten. Mit karnevalistischen Liedern und Vorträgen wurde das Dreigestirn in Begleitung der Prinzengarde empfangen.

Die katholische Volksschule Cäsarstraße wird Grundschule
Im Landtag des Landes NRW wurden die neuen Schulgesetze verabschiedet, wonach die Volksschule sich ab kommenden Jahr in Grundschule (Klassen 1-4) und Hauptschule (Klasse 5 bis 9) gliedert. Die Katholische Volksschule Cäsarstraße wird nun Grundschule und gibt ihr 5. Schuljahr an die Gemeinschafts-Hauptschule Annastraße ab.
Herr Rudolf Rangol wird neuer Schulleiter der Grundschule Cäsarstraße.
Die evangelische Volksschule bleibt Grundschule und hat nun 6 Klassen. 1969 werden in der evangelischen Grundschule 3 erste Klassen eröffnet. Die Schule ist damit nun 8- zügig. Vor Weihnachten 1968 wurde die neugebaute Turnhalle der Schule übergeben.

Die 80er Jahre

Frau Lieselotte Jonen wird Schulleiterin Rektor Rangol wirkte 21 Jahre an der Schule und wurde mit Ende des Schuljahres 1988/89 am 16.6.89 in den Ruhestand verabschiedet. Frau Lieselotte Jonen wird die neue Schulleiterin der katholischen Grundschule Cäsarstraße.
Auf dem Bild sieht man von links nach rechts: Frau Jansen, Frau Blattner, Herr Rangol, Frau Grimm, Frau Geiecke, Frau Jonen.

Die 90er Jahre

Maifest
Unter dem Motto „Singen und Spielen im Mai“ veranstaltete die kath. Schule Cäsarstraße 1992 ein Fest. Während die Kinder sangen, wurde ein Maibaum gepflanzt, der den Kindern die Natur näher bringen sollte. Zahlreiche Attraktionen rundeten das Festprogramm ab, so unter anderem eine Spielrallye und ein Luftballonwettbewerb. Die Blumen, die lange Jahre das Fenster im Treppenhaus zierten, wurden 1992 von Lehrerin Frau Dibbert gestaltet.

Franziskus erhält Einzug
Im Rahmen einer festlichen und fröhlichen Messe, gab sich die Schule zu den Klängen der Band „Nota bene“ den Namen „Franziskus-Schule“. „Der heilige Franziskus soll als Vorbild und Beispiel für alle Schüler/innen gelten, um in unserer heutigen Welt Bescheidenheit zu üben und Liebe zu Mensch und Natur zu praktizieren“, so die Schulleiterin, Frau Jonen. Viele Kinder trugen unter diesem Motto zur Gestaltung des Gottesdienstes bei. Die kleinen sangen von der Sonne, die größeren brachten Brot und
Wein zum Altar. Am Ende der Messe wurde ein Kreuz aus Assisi und ein Bronze-Bild vom Heiligen Franziskus von Pastor Bachem geweiht, die zum Zeichen des Namenspatrons in der Schule aufgehängt wurden. Bei der anschließenden Agape gab es die Möglichkeit bei einem Glas Wein und einem Stück Fladenbrot gute Gespräche zu führen oder an einem
Diavortrag über „Franziskus in Köln“ teilzunehmen.

Ein neuer Außenanstrich
In den Sommerferien 1993 bekam unsere Schule nach 28 Jahren einen neuen Außenanstrich.

Verabschiedung von Frau Jonen
Am 11. Juni 1994 wurde die Schulleiterin, Frau Lieselotte Jonen nach 40-jähriger Dienstzeit, davon fast 30 Jahre an dieser Schule, auf ihren Wunsch im Rahmen eines Kinderfestes, verabschiedet. Kinder, Lehrer und Eltern gestalteten liebevoll ein Fest mit Liedern, Versen und Tänzen unter dem Motto: „Du hast uns eine Welt geschenkt“, Lob der Schöpfung, angelehnt an den Sonnengesang des Heiligen Franziskus. Es war ein gelungenes, fröhliches Fest.

Frau Grimm wird Schulleiterin
Die Kollegin, Frau Grimm, die seit 1977 an dieser Schule tätig war, wurde ab 1. August 1994 Schulleiterin der Franziskus-Schule. Sie leitete die Schule bis Juni 2007.